Im Kaninchenbau

Bunte Graffiti und eine verwaiste Siedlung ...

Ein grauer Himmel und nasskalte Temperaturen hielten fünf wackere Wanderfreund:innen nicht davon ab, am vergangenen Sonntag den Münchner Norden zu entdecken. Vom Treffpunkt Olympia-Einkaufszentrum nahmen wir den Bus zum Lerchenauer See und besichtigten das Kunstprojekt „Kaninchenbau“ – eine vom Münchner Graffiti-Künstler Martin Blumöhr bunt bemalte Unterführung.

Nach ausgiebiger Begutachtung des „Kaninchenbaus“ umwanderten wir den Lerchenauer See, wo uns die mit Stroh umwickelten Baumstämme verwunderten. Bis uns klar wurde, dass diese Zusammenstößen beim Schlittenfahren verhindern sollen, wenn es denn mal schneien sollte.

Weiter führte unser Weg durch die verwaiste Eggarten-Siedlung, die schon in den 1920er Jahren mit 62 kleinen Wohnhäusern, Lebensmittelgeschäften, einer Wirtschaft und sogar einer Holzkirche entstand. In der Zwischenzeit ist das Gelände unbewohnt, da es vor einigen Jahren verkauft wurde, um dort eine Wohnanlage für circa 4.500 Menschen zu bauen. Es gibt jedoch Unstimmigkeiten, so dass das Projekt noch ruht. Die Eggarten-Siedlung ist inzwischen dicht bewachsen mit knorrigem Niedriggehölz und wurde Heimat von Fledermäusen, Vögeln und Insekten. Noch stehen einige der verlassenen Häuser und auch zerbrochene Dekorationen sind zu finden. Irgendwie eine verwunschene Atmosphäre, wenn auch ein bisschen unheimlich.

Langsam kroch uns die Kälte in die Knochen. Kaffee- und Kuchengelüste kamen auf und zudem wollten wir eine Toilette aufsuchen. Durch den nördlichen Olympiapark gelangten wir zur BMW-Welt, wo wir – bis auf eine Mitwanderin, die sich verabschiedete -, das dortige Café aufsuchen wollten. Fehlanzeige! Denn die BMW-Welt wird zur Zeit saniert und das Café im gegenüberliegenden BMW-Museum war dicht besetzt. Was tun?

Unsere Wanderfreundin U. hatte die Idee, zum Marienplatz zu fahren und dort in ein Café zu gehen. Gesagt, getan! Wir mussten zwar ein bisschen warten, bis ein Tisch frei wurde. Unsere Geduld wurde jedoch belohnt mit sehr gutem Kuchen, Tiramisu, Cappuccino und (Milch-)Kaffee. Und unsere kalten Hände und Füsse wurden auch wieder warm!

Auch wenn das Wetter eher dazu einlädt, sich zu Hause zu verkriechen, ist ein Spaziergang mit netten Menschen ein gutes Mittel, um den Winterblues zu vertreiben.

Weitere Inspirationen findet Ihr im Wanderkalender und Wanderarchiv.

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