Hüttenzauber

Unsere Teilnehmerin M. sandte uns ihre Eindrücke von der Hüttenwanderung auf die Neue Magdeburger Hütte bei Hochzirl in Tirol:

Los ging’s um kurz nach acht Uhr von München per Zug nach Murnau. Aufgrund der Sperrung der Bahnstrecke zwischen Murnau und Garmisch war etwas Geduld gefordert, da das Ausweichen auf den SEV mit entsprechenden Wartezeiten und drei mal Umsteigen erforderlich war.

Aber die Mühe und die Geduld zahlten sich letztendlich aus, denn gerade die Zugfahrt von Mittenwald nach Hochzirl war fantastisch – vor allem der Abschnitt kurz vor Hochzirl mit den spektakulären Schluchten. In Hochzirl angekommen war nochmals etwas Geduld gefragt, bis wir schliesslich den Weg zur Hütte gefunden hatten.

Langsam aber beständig ging es auf schmalen Pfaden nach oben, vorbei an Almen und zahlreichen Wochenendhäuschen in schöner Lage. Kurz vor der Neuen Magdeburger Hütte liess der inzwischen erreichte Wald immer wieder Ausblicke auf das wunderschöne Bergpanorama zu.

Auch wenn der Aufstieg sehr schön und kurzweilig war, waren doch all froh, die Anstrengung hinter sich zu haben und die Flagge der Hütte auf über 1.600 mtr. zu sehen.

Hier ist der Aufstieg noch gemütlich!

Die einladende Hütte empfing uns mit der wohligen Wärme eines Holzkamins. Worüber sich alle freuten, denn auf dieser Höhe war es – nicht zuletzt durch den Nieselregen, der uns beständig nach oben begleitete – recht kalt. Eine heisse Schokolade half dem einen oder anderen sich auch innerlich aufzuwärmen.

Nach einem schmackhaften Abendessen mit Kasspatzen oder Spaghetti Bolognese,Salat, Suppe und Nachtisch, nahmen wir unser Zimmer mit vier Stockbetten in Augenschein. Manche gingen gleich zu Bett, andere liessen den Abend mit Spielen ausklingen.

Am nächsten Morgen wollten wir auf das Kirchberger Köpfl. Leider führte uns Silvias Navi in die falsche Richtung. So gingen wir ein ordentliches Stück des gestrigen Weges wieder zurück, ohne auf den richtigen Weg zu kommen. Die spektakuläre Aussicht – sogar die Sonne ließ sich teilweise blicken – war aber Ausgleich und Entschädigung genug.

Nachdem wir – ohne das Kirchberger Köpfl erklommen zu haben – wieder in der Hütte ankamen, regnete es für circa eine Stunde heftig. Gegen Mittag wagten wir einen zweiten Versuch – und siehe da – wir fanden den Weg auf Anhieb. Nach einem anstrengenden Aufstieg und ca. 300 Höhenmetern erreichten wir den Gipfel des Kirchberger Köpfls mit einer weiteren spektakulären (fast) Rundum-Aussicht auf die bereits schneebedeckten Gipfel sowie auf Innsbruck und das Inntal.

Nach einer genussreichen Pause machte sich der grössere Teil unserer kleinen Gruppe mit Silvia in entgegengesetzter Richtung nach unten auf. Beschwerlich ging es 300 hmtr. wieder bergab und ins Ungewisse … Denn unten angekommen ging es erst einmal ausgesetzt mit Drahtseilen zum Festhalten weiter. Niemand wusste, wieviele solcher Stellen bis zur Hütte zu überwinden waren und ob es noch schlimmer kommen würde. Schon nach kurzer Zeit kam das zweite Hindernis mit Leiter und so entschlossen sich vier der Wanderinnen, den beschwerlichen und anstrengenden Rückweg anzutreten während die zwei Mutigsten (Silvia und Carola) das ungewisse Experiment eingingen und auf unbekannten Pfaden weitergingen. Gottseidank kamen alle – zwar erschöpft aber wohlbehalten – noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit in der Hütte an. Abenteuer pur eben!

Am anderen Morgen hatten alle mehr oder weniger starken Muskelkater. So waren alle froh über den bequemen Forstweg nach unten, um die beleidigten Muskeln zu schonen.

Fazit: Ein wunderschöner (Abenteuer)-Ausflug mit netten Menschen – einige durfte ich erst kennenlernen. Ich freue mich schon auf die nächste Tour. Dankeschön an alle, vor allem an Silvia, die die Hauptarbeit hatte und den Mut, Neues und Unbekanntes auszuprobieren.

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